Aber warum sollte man überhaupt auf Wolle verzichten?
Dafür gibt es gute Gründe
#1: Umweltbelastung durch Wolle
Die Tierhaltung beansprucht große Flächen Land, Futtermittel und Trinkwasser. In der weiteren Verarbeitung wird die Wolle mehrfach gewaschen und zusätzlich noch chemisch bearbeitet,d amit aus dem intensiv riechenden, fettigen Tierprodukt ein geruchsneutrales Garn herzustellen, mit dem sich der Endverbraucher dann auch gerne einkleiden möchte.
#2: Klimaschädlich
Schafe produzieren große Mengen an Methangas, welches in etwa 25x klimaschädlicher ist als CO2.
#3: Tiere leiden
Viele Betriebe betreiben auch heute noch Mulesing, bei dem den Tieren Teile der Haut entfernt oder auch der Schwanz kupiert wird, um den Befall mit Insekten vorzubeugen.
Gleichzeitig wird bei der Schur im Akkord oft sehr grob mit den Tieren umgegangen, wodurch sie oft klaffende Risswunden davon tragen.
#4: Intransparenz
Es ist super schwierig nachzuvollziehen, woher die Wolle kommt, wie die Tiere dort gehalten werden und wo die Wolle her kommt. Selbst ich habe auf meiner Suche nach der passenden Wolle für unsere Stoffdeale mit vielen Herstellern gesprochen und alle verglichen, aber bei keinem ist wirklich zertifiziert nachvollziehbar, wie die Tiere gehalten werden. Einige Hersteller achten zumindest auf Mulesing-freie Wolle, aber das war es bisher auch schon.
#5: Wolle ist ineffektiv
Denn für tierische Wolle wird sehr viel Land beansprucht. Für die gleiche Menge Baumwolle benötigt man nur 2,03% der Fläche und für Viskose (eine Chemifaser aus pflanzlichen Rohstoffen wie Bambus) sind es nur 1,25%.